Was ist
Diagnose: Arbeitsfähig?
Für Betroffene
Arbeitgebende &
Beteiligte der Arbeitswelt
Diagnose: Arbeitsfähig versteht sich als Schnittstelle zwischen Unternehmen, akademischen Berufseinsteiger:innen mit psychischen Erkrankungen sowie Institutionen der Arbeitswelt.
Unsere Mission ist es, bessere Karrierechancen für Studienabsolvent:innen mit psychischen Erkrankungen zu ermöglichen. Wir treiben den Prozess voran, dass akademische Berufseinsteiger:innen mit psychischer Erkrankung bedürfnis- und qualifikationsgerecht auf dem Arbeitsmarkt inkludiert werden – und das unabhängig vom Vorliegen eines Behindertenausweises.
Während Studierende mit psychischer Erkrankung ihre Universitätslaufbahn noch selbständig an ihre Erkrankung anpassen können, bietet unsere bisherige Arbeitswelt diesbezüglich kaum Flexibilität.
Allein durch eine Offenbarung einer Erkrankung im Bewerbungsprozess werden Betroffene häufig als nicht gewinnbringende Arbeitskräfte abgestempelt. Daher liegt die Befürchtung nahe, dass sie entweder keinen Job finden oder gezwungen sind Tätigkeiten aufzunehmen, welche ihrem Potential und ihrer Qualifikation nicht gerecht werden.
Die derzeitige Arbeitssituation benachteiligt jedoch nicht nur die Berufseinsteiger:innen. Gleichzeitig verzichten Arbeitgebende auf eine Gruppe gut ausgebildeter und talentierter Arbeitskräfte. Und das nicht trotz, sondern auch wegen ihrer Erkrankung, durch welche Betroffene gelernt haben, Herausforderungen mit wichtigen Eigenschaften wie Stärke, Gelassenheit und kreativen Lösungsmöglichkeiten zu begegnen.
Warum Diagnose:Arbeitsfähig?
Das Studium darf nicht zur Endhaltestelle werden
Während die Gestaltung von inklusiven Hochschulen bereits Thema ist, wird wenig darüber gesprochen wie es für beeinträchtigte Studierende nach der Universität weitergeht. Der Übergang Studium und Beruf birgt für Absolvent:innen mit einer psychischen Erkrankung somit eine höhere Gefahr in die Arbeitslosigkeit.
Ausrichtung auf eine bisher vernachlässigte Gruppe
Bisherige Unterstützungsangebote sind selten auf die akademische Qualifikation von Betroffenen ausgerichtet. Ebenso wird der Berufseinstieg als Übergang in einen neuen Lebensabschnitt nicht genug fokussiert. Auch das Beantragen eines Behindertenausweises ist oft keine Lösung, da dieser häufig bei psychisch Erkrankten abgelehnt wird und noch wenig auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist.
Arbeit als wichtiger Bestandteil für die psychische Gesundheit
Arbeit bietet Struktur, soziale Kontakte und verdeutlicht uns unsere Fähigkeiten und Stärken. Für Menschen mit psychischer Erkrankung sind dies unabdingbare Bestandteile im Genesungsprozess.
Kein Verzicht auf gut ausgebildete Arbeitskräfte
Bei Ausrichtung an die Bedürfnisse von Menschen mit psychischer Erkrankung erweitern Arbeitgebende ihre Auswahlmöglichkeiten an gut ausgebildeten Arbeitskräften und wirken damit dem Fachkräftemangel entgegen.
Unsere Vision
- eine gleichberechtigte berufliche Teilhabe und Karrierechancen für Betroffene
- Auflösung von Tabuisierung und Stigmatisierungen von psychischen Erkrankungen im beruflichen Kontext
- das Nutzen von Arbeit als Potenzial, um zum Genesungsprozess von Betroffenen beizutragen
- eine inklusive Arbeitsgesellschaft, in welcher Betroffene als Fachkräfteressource genutzt werden und Arbeitgebende auf die Potenziale einer diversen Unternehmensbelegschaft zurückgreifen
So setzt sich D:A dafür ein
Wir agieren als Think Tank, also als eine Art Denkfabrik. Darunter verstehen wir, dass wir keine vorgefertigten Lösungen anbieten, sondern diese erst prozessorientiert entwickeln. Dies wollen wir allerdings nicht alleine tun, denn Inklusion verläuft nicht einseitig. Diagnose: Arbeitsfähig sucht daher den Austausch mit Unternehmen, Betroffenen und weiteren für die Initiative relevanten wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Institutionen.
Wir sehen uns in diesem Prozess als Wegbereitende. Mit folgenden Handlungsfeldern ebnen wir einen Weg in eine inklusive Arbeitswelt:
- Öffentlichkeitswirksame Darstellung des Themas „Studierende mit psychischer Erkrankung und Berufseinstieg“, um über den Status quo von Betroffenen beim Berufseinstieg aufzuklären.
- Netzwerkarbeit, um partizipativ mit Betroffenen, Unternehmen und weiteren relevanten Sektoren an Lösungen und Pilotprojekten im Arbeitskontext zu arbeiten.
- Dialogarbeit, um den Kontakt zwischen Betroffenen, Arbeitgebenden & beruflichen Einrichtungen zu fördern.
Frequently Asked Questions
An wen richtet sich Diagnose: Arbeitsfähig?
Wir richten uns gleichermaßen an akademische Berufseinsteiger:innen mit psychischer Erkrankung und an Unternehmen als die arbeitgebende Seite. Darüber hinaus suchen wir den Kontakt zu sämtlichen Akteur:innen der Arbeitswelt, Inklusion und anderen projektrelevanten Sektoren.
Wo liegt der Unterschied zu bisherigen Angeboten, die Menschen mit Beeinträchtigungen im Berufsleben unterstützen?
Anpassungen im Berufsleben sind bisher an eine amtlich anerkannte Behinderungen gebunden. Diagnose: Arbeitsfähig möchte Betroffene unabhängig vom Vorliegen eines Behindertenausweises unterstützen und bedürfnisspezifisch individuelle Arbeitsmodelle ermöglichen.
Ist eine psychische Erkrankung nicht Privatsache?
Jeder Mensch darf für sich selbst entscheiden, wie öffentlich er über seine Erkrankung reden möchte. Es gibt Betroffene, die offen mit ihrer Erkrankung umgehen möchten, diese aber aus Angst vor Stigmatisierung und Nachteilen im beruflichen Bewerbungsprozess verschweigen. Diagnose: Arbeitsfähig geht davon aus, dass allein schon ein offener Umgang mit einer Erkrankung hilfreich für die Betroffenen am Arbeitsplatz ist und inneren Druck und Ängste abbauen kann.
Sind Menschen mit einer psychischen Erkrankung überhaupt arbeitsfähig?
Jeder Mensch mit einer psychischen Erkrankung ist individuell und entscheidet für sich selbst, ob gemäß seines Gesundheitszustandes ein Arbeitsverhältnis in Frage kommt. Wir setzen uns für diejenigen ein, die sagen, dass sie für das Berufsleben geeignet sind, aber an unterschiedlichen Barrieren scheitern.